von Ralph Heiden

Ende Juli, kurz vor der Schließung des Kindergartens zur Sommerpause, hat das Team des Waldkindergartens Brühl e.V. die Saison der Eichenprozessionsspinner (EPS) offiziell für beendet erklärt. Seit Ende Mai hatten Freiwillige aus der Elternschaft in regelmäßigen Patrouillen die angestammten Plätze der Kinder im Wald auf Befall mit Eichenprozessionsspinnerraupen kontrolliert.

Gelernt, mit der Gefahr umzugehen

Die Eichenprozessionsspinner treten seit drei Jahren verstärkt im Brühler Ville-Wald auf und das Anwachsen der Population dürfte noch nicht beendet sein. Die Brennhaare der harmlos wirkenden Raupen sind für Mensch und Tier gefährlich, weil sie bei Hautkontakt allergische Reaktionen auslösen können. Die Kinder lernen jedes Jahr vor Saisonbeginn, dass sie sich vor den Raupen besonders in Acht nehmen müssen, genauso wie etwa vor den ebenfalls im Wald vorkommenden Giftpilzen. Erzieherinnen und Elternschaft des Waldkindergartens haben mittlerweile gelernt, sich auf die anfangs schwer einzuschätzende Gefahr einzustellen. Hierbei bestand ein guter Austausch mit dem für den Ville-Wald zuständigen Förster Uwe Fandler, der Stadt Brühl und dem benachbarten Kletterwald „Schwindelfrei“, der die Elterninitiative tatkräftig unterstützt.

Wie geht der Waldkindergarten bei Sichtung von Eichenprozessionsspinnerraupen vor? Werden nur einzelne Tiere an den festen Waldplätzen der Kinder vorgefunden, führt dies zunächst zu verstärkter Beobachtung durch Eltern und Erzieherinnen. Handelt es sich um ganze Nester, werden diese entweder entfernt oder der entsprechende Bereich für die Kinder gesperrt. Soweit der direkt am Wasserturm gelegene Waldkindergarten-Platz „Die Molche“ betroffen ist, sorgt der hier zuständige Stadtservicebetrieb für die Entfernung der Nester. Auch wurden bereits Fallen testweise eingesetzt, um die Tiere einzufangen. Bislang konnten größere Beeinträchtigungen des Kindergartenbetriebs so vermieden werden.

Natürliche Fressfeinde anlocken

Für die Elternschaft des Waldkindergarten Brühl e.V. bleibt auch nach dem Sommer genug zu tun: Um Vögel als natürliche Fressfeinde der EPS anzulocken, haben die Eltern in Absprache mit dem Förster etliche Nistkästen an den Plätzen der Kinder im Wald aufgehangen. Diese gilt es, nach Ende der Nistzeit zu kontrollieren und zu säubern. Bis zum nächsten Frühjahr ist dann Zeit, im Austausch mit anderen Betroffenen eine Strategie für die kommende Saison zu erarbeiten.